Trennung und Scheidung

Eine Trennung oder eine Scheidung ist ein ungeheurer Kraftakt für die gesamte Familie. Es ist für Sie, Ihre* Partner*in und das Kind eine emotional sehr belastende Zeit. Bis zu der Entscheidung, sich zu trennen, währenddessen und danach. Für Kinder ist es sehr schwierig, weil Sie sich in der Regel wünschen, dass beide Eltern zusammenbleiben und sich nicht für ein Elternteil entscheiden wollen. Das Kind ist unsicher und ängstlich, es weiß ja nicht, wie das zukünftige Leben aussieht.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Trennung und Scheidung

Kinder spüren die Gefühle der Eltern, sie spüren also auch, wenn Mutter und Vater versuchen, ihnen eine heile Welt vorzuspielen, die es nicht (mehr) gibt. Ebenso leiden sie unter schlechten Beziehungen und Stimmungen. Überlegen Sie, wie ein Zusammeneben aussehen würde, wenn Sie sich nicht mehr verstehen. Gäbe es ständig Streit, hätten Sie schlechte Laune oder wären wütend, eifersüchtig oder eher gleichgültig Ihre*r Partner*in gegenüber?

Das Recht geht davon aus, dass eine Ehe erst geschieden werden kann, wenn sie gescheitert ist. Als gescheitert gilt sie, wenn die Eheleute ein Jahr getrennt gelebt haben. Das geht auch innerhalb einer Wohnung, allerdings sollten die Eheleute sich dann nicht mehr gegenseitig bewirtschaften, also zum Beispiel füreinander kochen oder die Wäsche waschen und sie sollten ein ganzes Jahr lang nicht mehr intim miteinander gewesen sein, in der Regel demzufolge in getrennten Betten schlafen.

Wenn Ihre Entscheidung feststeht, sollten Sie am besten gemeinsam mit den Kindern reden. Seien Sie klar, warten Sie eine ruhige Situation ab und erklären Sie altersgerecht, vielleicht hilft Ihnen ein Kinderbuch dabei. Ihr Kind wird viele Ängste haben und Unsicherheiten, besprechen Sie mit ihm, was die Trennung konkret für es bedeutet und wie die Zukunft aussehen wird. Wer wird wo wohnen, wer sieht wen wie lange und wer holt das Kind von der Kita oder Schule ab?

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es keine Schuld trägt und versichern Sie ihm, dass beide Eltern es weiterhin liebhaben.

Wie gut ein Kind die Trennung übersteht, hängt vom Verhalten der Eltern ab. Schützen Sie es vor Streitigkeiten oder vor zu starken negativen Gefühlen wie zum Beispiel Wut auf den anderen Elternteil. Erklären Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter, was auf es zukommt und beziehen Sie es bei kleinen Entscheidungen mit ein, damit es sich nicht zu machtlos fühlt. Vielleicht darf es die Farbe des neuen Zimmers bestimmen? Bemühen Sie sich, seine Fragen kind- und altersgerecht zu beantworten. In der Regel brauchen Kinder zwei bis drei Jahre, bis sie eine Trennung oder Scheidung verarbeitet haben. Es gibt auch sogenannte Trennungsgruppen für Kinder, um das Erlebte zu verarbeiten und zu sehen, dass man in der Situation nicht allein ist, sondern es viele andere Kinder gibt, die diese Situation kennen.

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Was Sie zum Thema Trennung und Scheidung wissen sollten

Streit und Gefühle

Es wird vermutlich viel Streit gegeben haben und noch geben. Bitte achten Sie drauf, niemals vor den Kindern zu streiten und reden Sie nicht mit dem Kind schlecht über das andere Elternteil, auch wenn es Ihnen schwerfällt und Sie sehr verletzt sind. Sie empfinden vielleicht Trauer oder Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen und wollten oder wollen gar nicht, dass sich Ihre Lebenssituation ändert. Es ist gut möglich, dass Sie sehr wütend auf Ihre*n Partner*in oder auf die Situation sind, vielleicht auch auf andere, die daran beteiligt sind. Eventuell haben Sie Angst vor der Veränderung oder davor, allein zu sein. Viele Frauen oder Männer empfinden Scham, weil sie es nicht geschafft haben, zusammenzubleiben oder geben sich die Schuld, etwas falsch gemacht zu haben.

Das können alles sehr starke Gefühle sein, und es ist völlig in Ordnung, Gefühle vor dem Kind zu zeigen, aber bemühen Sie sich, ihm die (emotionale) Situation altersgerecht zu erklären und lassen sich von Ihren wahrscheinlich oft negativen Gefühlen nicht überwältigen. Suchen Sie nicht bei Ihrem Kind Trost, sondern bei Freunden, der Familie und/oder bei Therapeut*innen.

Trennungsgründe

Trennungsfaktoren gibt es so viele wie Gründe, sich zu verlieben: nicht selten sind es Probleme bei der Kommunikation zwischen den Partner*innen, die Arbeit/Person des Gegenübers wird nicht wertgeschätzt oder es stellt sich im Laufe der Partnerschaft heraus, dass Interessen, Werte und Einstellungen nicht miteinander vereinbar sind. Vielleicht haben Sie sich auseinandergelebt und möchten nun getrennte Wege gehen. Ein häufiger Trennungsgrund sind finanzielle Schwierigkeiten, Untreue, Gewalt oder Probleme mit Alkohol oder anderen Drogen.

Hilfe und Unterstützung

Holen Sie sich für sich und Ihr Kind oder Ihre Kinder Hilfe und Unterstützung in dieser Zeit, um alles möglichst unbeschadet zu überstehen.

In einer Mediation besprechen Sie das Thema zusammen mit einem unbeteiligte*r Mediator*in. Er oder sie leitet das Gespräch, stellt Fragen und unterstützt Sie, eine individuelle Lösung zu finden, die Ihnen in der momentanen Situation hilft. Die Mediation zielt darauf ab, den Konflikt und die Sichtweise des Gegenübers zu verstehen und einzubeziehen. Gemeinsam soll eine Lösung gefunden werden, mit der alle Beteiligten leben können.

Bei einer Familientherapie wird nicht mit einer einzelnen Person gearbeitet, sondern die gesamte Familie als System betrachtet und miteinbezogen. Jedes Mitglied darf seine Sicht und seine Gefühle schildern, um ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und zukünftig besser miteinander zu kommunizieren. Am Ende einer erfolgreichen Familientherapie haben sich die Beziehungen untereinander verändert und es sollten sich alle damit wohl fühlen.

In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Menschen mit denselben oder ähnlichen Problemen regelmäßig, um sich auszutauschen. Die Mitglieder unterstützen sich emotional und motivieren sich gegenseitig.

Mehr Informationen und Beratung: www.efb-berlin.de und www.caritas-berlin.de

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